/ Essen

Varadero - Kuba

Varadero ist eine vom Tourismus getriebene Stadt an der Nordküste Kubas auf der Halbinsel Hicacos. Sie liegt ca. 120km östlich von Havanna.

Die Stadt besteht größtenteils aus Hotelanlagen, Restaurants und Souvenirgeschäften, was naheliegend ist, da die Küste der Halbinsel über 21km lange traumhafte Strände mit türkisblauem Wasser bietet.

Da die Einreisebestimmungen recht kompliziert sind und man - auch wenn es geografisch nah gelegen ist - nicht über die USA als Tourist reisen kann, entschieden wir uns eine Pauschalreise von - und zurück nach Europa zu buchen und zusätzlich eigene Ausflüge vor Ort zu organisieren. So reisten wir mit tui.nl über Amsterdam nach Varadero und bezogen unser "4 Sterne Hotel" Tuxpan.

Natürlich hatten wir uns bereits darauf eingestellt, dass die Standards nicht unseren entsprechen - und so war es auch. Dennoch waren wir erleichtert, als wir das geräumige saubere Zimmer und die große Anlage sahen.

        

In den Cafés und Bars dieser All-Inclusive Anlage gab es eine große Auswahl an Getränken. Etwas ungewohnt war jedoch, dass das Wasser kostenpflichtig war. Nachvollziehbar war jedoch, dass Marken wie Coca Cola, Fanta etc. ebenfalls kostenpflichtig waren. Mit dem Handelsembargo und den Import-Exportbestimmungen etwas schwierig.

Man konnte sich Extrawünsche und Souvenirs auch im hoteleigenen Shop besorgen. Zur Orientierung: 1 CUC = 1 EUR

Es gab mehrere Pools mit ausreichenden Liegen, mehrere Bars, ein Buffet sowie ein Restaurant. Man merkt allerdings schnell, dass es nur wenig Bemühungen gibt, die Anlage instand zu halten, Kaputtes zu reparieren, Defektes zu wechseln oder Abgenutztes zu pflegen. Ob das mit der Planwirtschaft zusammenhängt? Oder einfach mit dem unmotivierten Personal? Da hier im Sozialismus möglicherweise wenig Antrieb zur Leistungsgesellschaft herrscht, scheint es schwierig zu sein, die Leistungsbereitschaft der Arbeiter sicherzustellen. Auf der anderen Seite muss man sich vor Augen halten, dass hier wohl keiner an Burnout leidet.

Allerdings finden sich auch eifrig arbeitende Menschen - insbesondere wenn sie sich zum Kehren für ein Palmenblatt entscheiden.

Schade ist jedoch, dass die Kubaner ähnlich wie die Dominikaner, die Auswirkungen des Mülls nicht als akute Bedrohung ansehen. Daher legen sich die Mitarbeiter, die für Ordnung am Strand zuständig sind, lieber auf die Liegen, als die Unmengen an Plastikbechern und Strohhälmen aufzusammeln. Selbst den Kaffee füllen sie in Platikbecher und stecken, wenn man nicht schnell genug widerspricht, einen Strohhalm dazu.

 

Gleichzeitig sollte man von den Touristen so viel Anstand erwarten können, ihren eigenen Müll wegzuräumen. Da das Personal leider für alles Plastikbecher verwendet und diese nicht wiederverwertet, ist von Nachhaltigkeit keine Spur. Um zumindest unser Gewissen ein wenig zu entlasten, begannen Fabian und ich den Tag damit, am Strand einen langen Spaziergang zu machen und den hinterbliebenen Plastikmüll des Vortages einzusammeln. Bei einem unserer morgendlichen Spaziergänge entdeckten wir eine große behaarte Spinne und waren uns nicht ganz sicher, ob wir sie beim Sonnen oder Suizidversuch störten. Denn jedes Mal, wenn sie den Wellen entkam und wieder an Land strandete, blieb sie so lange stehen, bis sie wieder von den Wellen erfasst wurde.

Auch andere Tiere waren ganz zugänglich.

 

Wir beobachteten auch viele Fischer, die innerhalb weniger Stunden offenbar sehr erfolgreich ihr Ziel erreichten.

Über einen schmalen Gang umgeben von Sträuchern und Palmen gelangte man dann zum etwas abgelegenen Strand. Dieser war atemberaubend. Das Wasser schimmerte in vielen verschiedenen Türkistönen. Es waren nicht viele Menschen am Strand, auch an den Anlagen anderer Hotels war es sehr ruhig. Dies verlieh dem Strand einen zusätzlichen Charm.

     

Ich denke, dass es in den Folgemonaten noch voller sein wird, da Juni noch zur Regensaison zählt. In den 8 Tagen, die wir in Kuba verbrachten, hat es zwei mal richtig geregnet. Aber auch das Gewitter, das vielleicht 1-2 Stunden dauerte, wurde von heißen Sonnenstrahlen und noch höherer Luftfeuchtigkeit verfolgt. Es ist also absolut kein Nachteil, in der Regensaison dort zu sein.

Etwas problematisch an dem gesamten Aufenthalt war das Essen. Aufgrund der hohen Temperaturen und fehlenden Kühlung verderben insbesondere Milchprodukte sehr schnell. Entsprechend gab es keine Frischmilch, stattdessen Wasser gemischt mit Milchpulver. Die Butter sowie der Käse waren dauerhaft sauer. Fleischprodukte rochen auch sehr streng. Es gab kein frischen Gemüse - nur Konservengemüse. Das Obst war frisch aber ungekühlt. Eine lauwarme Wassermelone schmeckt dadurch auch eher ungewohnt. Dafür gab es viele Smoothies mit crushed ice. Sehr lecker. Guten Service und weniger schlechtes Essen gab es im à la carte Restaurant des Hotels. Hier erholten sich unsere Mägen ein wenig.

Wir fuhren auch mal in die Stadt (Varadero) zum Essen, um nachzuvollziehen, ob es ein hotelabhängiges oder allgemeines Problem ist mit der Lebensmittelqualität. In die Innenstadt fuhren wir mit diesem Taxi hihihhihi

 

Im Restaurant Varadero 60 entschieden wir, dass es am Hotel bzw. an der nicht ausreichenden Kühlungsinfrastruktur vieler Einrichtungen lag, denn dort war das Essen sehr gut.

Neben dem guten Essen, fiel uns auch die Innen- sowie Außendekoration besonders auf.

Auf dem Weg dorthin fiel uns eine Bar auf, die mit Bavaria (Bier) warb. Die Holländerinnen, die wir dort kennengelernt hatten, erzählten uns, dass das Hollands schlechtestes Bier neben Heineken sei. Wollen die Holländer uns damit ganz gezielt beleidigen? Deren schlechtestes Bier nach DER Bierregion Deutschlands zu benennen?

Abschließend setzen wir uns in eine Salsa Bar und bewunderten die Menschen, die ganz genau wussten, wie sie sich bewegen mussten. Die Tänzer- und Tänzerinnen sowie auch das Publikum ließen sich nicht von den Grenzen der Bar einengen und strömten auf die Straßen zum Tanzen. Musik - Tanz - Rum

 

Tänzer und Tänzerinnen bewunderten wir auch nahezu jeden Abend in unserem Hotel.

Auch Ingo hat es in Varadero sehr gefallen :-)